Das Fraunhofer 4D-Modell
Das Thema »Gesundheit« gehört zu den aktuell facettenreichsten Gebieten der Forschung und wird in den kommenden Jahrzehnten den Schlüssel zu innovativen und intelligenten Problemlösungen in der Gesundheitsversorgung darstellen. Dabei spielt die Entwicklung innovativer und kompetenzübergreifender Ideen eine entscheidende Rolle, die nur durch eine außergewöhnliche Konvergenz der einzelnen Schnittstellen erreicht werden kann. So werden sich in Zukunft insbesondere durch Kooperationsformate unterschiedlicher Fachgebiete neue Möglichkeiten zur Translation neuer und effizienter Behandlungsmethoden erschließen lassen.
Die 4D’s stehen bei Fraunhofer für die Verknüpfung der unterschiedlichen Kompetenzen im Bereich der Gesundheitsforschung: »Drugs«, »Diagnostics«, »Devices« und »Data«. Dabei werden Kompetenzen der Institute gebündelt und systematisch kosteneffektive Lösungsansätze für verschiedenste Problemstellungen in der Gesundheitsversorgung entwickelt. Die Transdisziplinarität spielt dabei zukünftig als wesentlicher Innovationstreiber eine Schlüsselrolle, da Ärzte immer enger und systematischer mit Experten anderer Disziplinen wie z. B. Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Informatikern/Mathematikern zusammenarbeiten müssen. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Disziplinen gemeinsam die Vision einer individualisierten und dennoch bezahlbaren HighTech-Medizin vorantreiben.
Zu den größten volkswirtschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte gehören die stetig steigenden Kosten im Gesundheitswesen, die sich aufgrund der demographischen Entwicklung bereits heute deutlich abzeichnen. Eine wirksame Begrenzung der Gesundheitsausgaben erfordert dabei nicht nur ein besseres medizinisches Verständnis der grundlegenden Krankheitsursachen, sondern vor allem auch technologiegetriebene Innovationen für effektive Prävention, Diagnostik, Therapie und Versorgung. Die Entwicklung moderner und gleichzeitig kostenintelligenter Verfahren im Gesundheitswesen wird häufig erst durch Innovationen ermöglicht, die an den Schnittstellen der wissenschaftlichen Disziplinen entstehen.
Mithilfe neuer Kooperationsformate werden deshalb geeignete Plattformen zur Translation neuer Ideen in der Anwendung geschaffen, in denen Wirtschaft und Wissenschaft organisations- und disziplinübergreifend zusammenarbeiten. Das Fraunhofer 4D-Modell verbindet dabei transdisziplinär das Kompetenzportfolio unterschiedlicher Fraunhofer-Institute, um die großen Forschungsfelder der Gesundheitsbranche zu bearbeiten.